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Olympia 2012: Deutscher Achter sichert sich Gold


Deutschland-Achter holt Gold, doch Nguyen ist die Sensation

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 01.08.2012Lesedauer: 4 Min.
Der Deutschland-Achter bejubelt seine Goldmedaille in London.Vergrößern des BildesDer Deutschland-Achter bejubelt seine Goldmedaille in London. (Quelle: dpa-bilder)
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Der sechste Tag der Olympischen Spiele 2012 in London war wieder ein Tag der Deutschen. Und wie: eine Gold-, fünf Silber- und eine Bronzemedaille haben die deutschen Olympioniken eingesammelt. Allen voran acht Männer, die auf dem Wasser ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und den 36. Sieg in Serie in eine Goldmedaille verwandelten: Der Deutschland-Achter hat seine unglaubliche Erfolgsserie mit dem ersten Olympia-Sieg seit 24 Jahren gekrönt.

Doch damit nicht genug: Nachdem bereits der Frauen-Vierer auf dem Wasser, Tony Martin und Judith Arndt im Zeitfahren auf der Straße sowie Kerstin Thiele im Judo auf der Matte die Silbermedaille sowie Hannes Aigner im Kajak Bronze gewonnen hatten, richteten sich alle Blicke auf die Turn-Entscheidung im Mehrkampf. Alle hatten eine Medaille von Fabian Hambüchen erwartet, doch dieser ging nach einer enttäuschenden Leistung leer aus. Ganz im Gegenteil zu Marcel Nguyen, der völlig überraschend Silber für das deutsche Team gewann und sich nur dem Japaner Kohei Uchimura geschlagen geben musste. So kam es, dass am Ende Hambüchen seinem Landsmann gratulieren musste und nun nur noch die Chance auf eine Einzelmedaille hat. Alle Entscheidungen des Tages finden Sie im t-online.de-Live-Ticker

Crew lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) hatte sich bereits am Mittag vor 25.000 enthusiastischen Zuschauern auf dem Dorney Lake in einem packenden Rennen vor Kanada und Gastgeber Großbritannien durchgesetzt. Völlig ausgepumpt schafften es die deutschen Ruderer so gerade noch, die Arme zum Jubeln hochzureißen. Für den seit vier Jahren ungeschlagenen Achter war es der vierte Olympiasieg nach 1960, 1968 und 1988. "Es waren jetzt vier Jahre, in denen wir alles für den Sport getan haben", sagte Schlagmann Kristof Wilke mit tränenerstickter Stimme. Dass das Team nun auf dem olympischen Thron stehe, sei "nicht in Worte zu fassen. Auf den letzten 500 Metern haben wir uns so heiß gemacht und alles rausgehauen", berichtete er. Das Motto im Boot habe während der 2000 Meter gelautet: "Weiter, weiter!"

Nervenstark, technisch überragend, taktisch clever - der ruhmreiche Deutschland-Achter warf seine bekannten Stärken in das Finale auf der 2000-Meter-Strecke und wurde seinem Ruf als nationales Erfolgssymbol nach drei WM-Titeln in Serie auch auf olympischem Gewässer gerecht. Schlagmann-Legende Roland Baar geriet nach dem Rennen ins Schwärmen: "Das ist der beste Achter, den es jemals gab. Den Jungs ist noch gar nicht bewusst, dass sie Unglaubliches geleistet haben."

Besonderer Triumph für den Trainer

Ein besonderer Erfolg war der Goldmedaille für Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer: Der 56-Jährige war bereits 1988 in Seoul Trainer des Gold-Achters gewesen. Nach dem Untergang von Peking 2008, als der Deutschland-Achter nach internen Streitigkeiten und kurzfristigen Umbesetzungen Letzter wurde, übernahm Holtmeyer wieder das Kommando - und die Siegesserie mit drei WM-Titeln begann. Aus dem Peking-Achter saß neben Wilke noch Florian Mennigen (Ratzeburg) bei der Goldfahrt mit im Boot.

"Wir sind seit vier Jahren ungeschlagen, haben 36 Siege in Serie gefeiert. Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen", sagte der Trainer auf die Frage, ob dieser der beste Achter ist, den er bisher trainiert hat. Grund für die Stärke sein die Ausgeglichenheit. "Die Jungs ergänzen sich gegenseitig optimal und können im Rennen dann auch noch zulegen. Wir haben es in den letzten Monaten geschafft, noch flexibler zu werden. Das war das Entscheidende", erklärte Holtmeyer.

Weltmeisterinnen erreichen Minimalziel

Die Medaillenspur hatte Minuten zuvor der Frauen-Doppelvierer gelegt. Das Weltmeisterboot mit Julia Richter, Carina Bär, Annekatrin Thiele und Britta Oppelt holte mit einer Länge Rückstand auf die favorisierte Ukraine Silber. Das Team um Schlagfrau Oppelt kam vor den USA ins Ziel. Damit erreichten die Weltmeisterinnen ihr Minimalziel.

Zweimal Silber für das Rad-Team

Weltmeisterin Judith Arndt war es vorbehalten, die erste deutsche Olympiamedaille im Zeitfahren der Frauen zu gewinnen. Nach Platz sechs vor vier Jahren in Peking fuhr die 36-Jährige dieses Mal auf dem 29 Kilometer langen Kurs mit Start und Ziel am Hampton Court Palace auf den zweiten Platz. Gold sicherte sich wie schon 2008 die Amerikanerin Kristin Armstrong mit 15,47 Sekunden Vorsprung vor ihrer deutschen Rivalin, die dem deutschen Rad-Team in London das ersten Edelmetall sicherte. Bronze holte sich die Russin Olga Sabelinskaja. "Ich bin sehr glücklich, bei meinen letzten Spielen noch mal eine Medaille geholt zu haben", sagte Arndt.

Wenig später konnte der so oft in dieser Saison gestürzte Tony Martin dann seine Saison dann doch noch krönen. Wie Jan Ullrich 2000 in Sydney holte er olympisches Silber im Zeitfahren. Der 27-Jährige musste sich nach 44 Kilometern nur dem Tour-de-France-Sieger geschlagen geben. Bradley Wiggins sicherte sich mit 42,0 Sekunden Vorsprung nach seinem historischen Erfolg bei der Tour auch Olympia-Gold. Bronze ging an seinen Landsmann und den Tour-Zweiten Christopher Froome.

Bronze bei Olympia-Debüt

Am Nachmittag ging es Schlag auf Schlag. Wenige Minuten vor der Silbermedaille Martins holte Slalomkanute Hannes Aigner Bronze. Der EM-Dritte fuhr im Finale in einem fehlerfreien Lauf 94,92 Sekunden. Auf dem Wildwasser-Kanal im Lee Valley White Water Centre waren nur der Italiener Daniele Molmenti in 93,43 Sekunden sowie der Tscheche Vavrinec Hradilek, der 94,78 Sekunden benötigte, schneller. Zu Silber fehlten dem 23 Jahre alten Aigner 14 Hundertstelsekunden. Vor vier Jahren in Peking hatte Aigners Klub-Kollege Alexander Grimm aus Augsburg Gold gewonnen. Der Olympiasieger war aber in der nationalen Qualifikation für London gescheitert war.

Kerstin Thiele ohne Chance im Finale

Damit war aber noch nicht Schluss. Denn einen Tag nach Silber für Ole Bischof holte auch Judoka Kerstin Thiele völlig überraschend die Silbermedaille. Zwar hatte die 25-Jährige gegen die Französin Lucie Decosse im Finale keine Chance mehr, doch mit viel Mut und Können hatte sie sich zuvor sensationell durch die K.o.-Runde gekämpft. In der Vorrunde hatte Thiele, die als letzter deutscher Judoka das Ticket für London erhalten hatte, zunächst die Neuseeländerin Moira de Villiers geschlagen. Dann räumte sie auch die starke Ungarin Anett Meszaros sowie im Pool-Finale Edith Bosch (Niederlande) aus dem Weg. Und schließlich ließ sie sich im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm auch von der Chinesin Chen Fei nicht aufhalten. Sie gewann durch Kampfrichterentscheid nach Verlängerung und holte so Silber - mehr, als sie zuvor gewagte hatte zu träumen.

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